Zur Übersicht über weitere Beiträge zu Jakobswegen in Spanien
Zur Beachtung: Ich bin den Camino Primitivo schon 2002 und 2006 gegangen. Siehe meinen Bericht von 2002 und meinen Bericht von 2006
Insgesamt sind es 17 Etappen, 399 km
Lange habe ich überlegt, welchen Pilgerweg ich in Spanien noch gehen könnte. Zuerst habe ich an den ersten Teil des Mozarabischen Weges (von Granada nach Mérida) gedacht, aber das entsprechende Handbuch schreckt ab: Es gibt kaum Infrastruktur, der Weg ist hart, und der Verfasser hat nur in Hostales übernachtet.
Da traf ich meinen Pilgerfreund Hans, mit dem ich 1998 und 2005 schon unterwegs war, und der sagte mir, dass er noch nie den Camino Primitivo gegangen sei. Wenn das kein Fingerzeig war!
Inzwischen ist der Flug schon wieder gebucht. Da die bisherige Planung ergeben hat, dass wir außer dem üblichen Reservetag noch zwei Überhangtage Zeit haben, ist mir eine sehr gute Idee gekommen: Wir beginnen schon in Villaviciosa, also praktisch dort, wo sich die Nordroute verzweigt und der Camino Primitivo wirklich beginnt Das kostet zwei Tage und passt damit haargenau.
Wir werden (so Gott will) also am 15. Juni 2009 nach Oviedo fliegen, genauer nach Avilés. Den Flughafen haben wir auf der Nordroute 2003 passiert. Von dort müssen wir am gleichen Tag einen Bus nach Villaviciosa bekommen. (Zur Busverbindung siehe die Bemerkungen zur ersten Etappe.)
Seit Mitte Dezember 2008 gibt es ein spezielles Pilgerforum von Raimund Joos zum Camino Primitivo. Ende Februar 2009 ist sein neues Handbuch erschienen.
Im Folgenden ist mit "Handbuch" immer dieses Handbuch gemeint.
Da man vom Camino Francés immer noch Schauergeschichten hört, wollen wir diesen Hauptweg erst möglichst spät erreichen. Deshalb werde ich wie 2006 die Querspange Lugo - Friol - Sobrado dos Monxes gehen und damit einen Ast der Nordroute erreichen. Diesmal soll es dann aber nicht nach Arzúa gehen, sondern die längere Strecke nach Pedrouzo, genauer gesagt bis Santa Irene. Leider ist in dem neuen Handbuch trotz mancher Variante ausgerechnet diese, die meiner Erfahrung nach oft begangen wird, nicht enthalten. Ich werde also eine erste Beschreibung liefern können.
In Santa Irene will ich in der privaten Herberge eine Unterkunft vorbestellen. Hoffentlich reichen unsere Kräfte für diese Mammutetappe; Hans und ich sind nicht mehr die jüngsten.
Es gibt eine Busverbindung vom Aeropuerto Asturias nach Gijón und zwar stündlich zur vollen Stunde, 35 min Fahrtzeit, 6,15 EUR.
Von Gijón weiter nach Villaviciosa, Abfahrtzeit ebenfalls immer zur vollen Stunde. Es scheint zwei Routen zu geben, denn die Fahrtzeit beträgt mal 35 min, mal 45 min. Wahrscheinlich geht es einmal über die Autobahn, das andere Mal nicht. Fahrpreis 2,55 EUR, unglaublich billig.
Alternativ könnte man aber auch mit dem Bus über Oviedo nach Villaviciosa kommen, aber das ist erstens ein Umweg und zweitens will ich nicht die Strecke schon sehen, die ich anderntags in umgekehrter Richtung gehe.
Den Abschnitt Villaviciosa bis Oviedo bin ich 2001 mit meiner Frau gelaufen, als das der letzte Abschnitt unserer Nordroute war. 2003 haben wir wie in diesem Jahr in Villaviciosa begonnen, sind aber an der Verzweigung auf dem Küstenweg weiter nach Gijón gelaufen. Diesmal zunächst wie 2001, dann aber direkt weiter, von Oviedo nach Santiago wie 2002. Evtl. gibt's in der Polizeidienststelle von Villaviciosa den ersten Stempel wie 2003.
Im Handbuch heißt es, dass die Unterkunft in Valdediós renoviert ist. Ob Pater Máximo noch zuständig ist?
An diesem Tag erst mit dem Bus bis Pola de Siero und von dort nach Oviedo. Hat den riesigen Vorteil, dass man relativ früh in Oviedo ist und so noch was von der Stadt sieht.
In Escamplero Herberge in ehemaliger Schule. Die zugehörige Bar hatte 2002 am Dienstag, 2006 am Mittwoch Ruhetag. Kann passiere, dass sie 2009 wieder Dienstag ihren Ruhetag hat. Machts nichts, ich kenne jetzt eine alternative Möglichkeit zum Einkaufen.
In Salas Ausweichquartier: Hotel Soto, 15,- Euro für das Einzelzimmer
Aus dem Pilgerforum erfuhr ich, dass in Berducedo eine neue Herberge ist, während
die in La Mesa verschimmelt sein soll (Frühjahr 2008).
Landschaftlich ist diese Etappe sicher der Höhepunkt.
Aber von der Verpflegung her riskant:
Unterwegs gibt es auf 20 km keine Bar (erst in Lago), dafür wartet in
Berducedo ein guter Laden (so war es 2006). Also bei gutem Wetter sehr viel Wasser mitnehmen!
Ab jetzt sind die Etappen praktisch vorgegeben, solange es keine weiteren Herbergen gibt!
Einige Kilometer vor der Passstraße auf die Abzweigung links achten!
Hotel San Marcus (**), Tel. 981787527
Ausweichquartier:Der Weg nach Arzúa und die Variante Richtung Santa Irene verzweigen sich am Ortsausgang von Boimorto. Man biegt hier rechts auf die Landstraße AC-603 ab, läuft diese bis zur T-Kreuzung mit der AC-604. Beide Landstraßen sind auf meiner Michelin-Karte eingezeichnet, aber ohne die Nummerierung. Achtung: vorher kommt schon eine Kreuzung, bei der es links zur AC-604 geht, also auf eine T-Kreuzung achten (bei der die Landstraße also nicht mehr geradeaus führt). Von rechts kommt hier das Sträßchen von O Campo, einer Streusiedlung (mit noch vielen anderen Namen), die man vorher rechts hat liegen lassen.
Ab der T-Kreuzung folgt man der AC-604 ca. 300 m nach Südosten (!), bis es einen Waldweg scharf rechtsab geht. Diese Abzweigung ist schwer zu identifizieren; sie liegt in einer langgestreckten Linkskurve. Der weitere Weg verläuft schnurgeradeaus, an mehreren Siedlungen (Ferradal, Oíns - mit Kirche rechts, Beis, Fruzo) vorbei, hat endlich einen leichten Linksknick und stößt kurz darauf in Xen, hinter Salceda, also ein ganzes Stück vor Santa Irene, auf die N-547. Der Camino Francés verläuft hier einige Meter jenseits der Fernstraße. (Man könnte sich vor Xen auch halbrechts halten, die Ortschaft Vilarmeao (vor ihr Rechts-Links-Schwenk) durchqueren und dann in Brea auf den Camino Francés treffen, diesseits der Fernstraße.)
Pilgerfreundin Karin verdanke ich den Hinweis auf genaue Karten im Netz. Vielen Dank, Karin!
Diese spanische Seite erläutert, dass diese Variante der historische Pilgerweg ist. Tatsächlich scheint sie ja auch die kürzeste Verbindung von Sobrado dos Monxes Richtung Santiago zu sein, und 34 km sind machbar.
Zu der Privatherberge in Santa Irene:
Aus dem
Paderborner Handbuch:
Tel. 981-511000 Private Herberge "Peregrino". Ganzjährig geöffnet, im Winter vorher anrufen. 15 Betten. Küche, Waschmaschine + Trockner. Heizung. Mahlzeiten. "Eine richtige Puppenstube. Ruhige Lage an der kaum befahrenen alten Landstraße. Jeder Gast bekommt frische Bettwäsche und ein frisches Handtuch. Große Wiese hinter dem Haus. Sehr zu empfehlen! Solch ein Luxus hat eben seinen Preis." / "Preis/Leistungsverhältnis ok."
Letzte Änderung: 04.06.2009